Gruppe Schenk

Krebserkrankungen stellen ein wachsendes Problem für die Weltbevölkerung dar und sind eine der häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Bei der Bekämpfung und Prävention bösartiger Krebserkrankungen spielt das Immunsystem eine entscheidende Rolle, allerdings ist die antitumor Immunität bei vielen Krebspatienten verringert. Dies wird häufig durch unvollständige Reifung von dendritischen Zellen (Dendritic Cells, DC) verursacht. Unreife DC können CD8+ zytotoxische T Lymphozyten (cytotoxic T lymphocytes, CTL), die für die Abtötung von Tumorzellen essentiell sind, nicht aktivieren. Mit Tumor-Immuntherapie zielen wir darauf ab, die Funktion des Immunsystems zu stärken, um Tumore effizient zu bekämpfen. Das Ziel unserer Forschungsarbeit liegt darin, die Mechanismen zu untersuchen, welche Tumorantigen kreuzpräsentierende DC induzieren und damit eine anti-Tumor CTL Antwort auslösen.

 

 

Aktuelle Forschungsprojekte

Dendritische Zellen und deren co- stimulatorische Fähigkeiten für zytotoxische T Lymphozyten im Melanom

Gruppe Schenk Die Induktion einer effektiven, adaptiven antitumor Antwort beruht hauptsächlich auf der Präsentation von Tumorantigenen und der Stimulation von CTL durch DC. Trotz umfangreicher Forschungsarbeiten sind der Phänotyp und die Funktion Tumor-infiltrierender DC, sowie der Mechanismus der Kreuzpräsentation von Tumorantigenen unklar. Wir untersuchen deshalb Tumor-infiltrierende DC und versuchen diese in vitro und in vivo neu zu programmieren, sodass sie Tumor-Antigene präsentieren und eine CTL-vermittelte adaptive Immunantwort gegen Melanome induzieren können.

Herstellung von Kreuz-präsentierenden Dendritischen Zellen zur Tumor Immuntherapie

Gruppe Schenk Nur eine spezifische Subpopulation von DC ist in der Lage, Tumorantigene via Kreuzpräsentation an CD8+ T Lymphozyten zu präsentieren. Wir wollen erforschen, wie dieser Prozess im Melanom manipuliert werden kann. Dafür etablieren wir Modelle mit ex vivo generierten DC (human und murin) welche wir in vitro maturieren und auf ihre Fähigkeit zur Kreuzpräsentation testen. Das Wissen aus den in vitro Daten sollte es uns erlauben, diesen Prozess auch in vivo zu manipulieren. Maturierte DC werden dabei als prophylaktische und therapeutische Behandlung für etablierte Melanome getestet. Unsere Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Anzahl kreuzpräsentierender DC zu erhöhen und dadurch die anti-tumor Reaktion im Melanom zu verstärken.

Kreuzpräsentation durch Dendritische Zellen: Verschiedene Wege der Antigenverarbeitung und des Transports, die zur Präsentation von exogenem Antigen auf MHC Klasse I zu CD8+ T Zellen führen

Hochmultiplexe, räumlich aufgelöste Phänotypisierung von PDAC zur Entdeckung von Biomarkern

Gruppe Schenk Die immunologische Mikroumgebung des duktalen Adenokarzinoms der Bauchspeicheldrüse (PDAC) ist vielfältig und umfasst verschiedene Zelltypen, die die Tumorimmunität, das Fortschreiten der Krankheit sowie das Ansprechen auf Therapien entweder verstärken oder abschwächen können. Daher ist es wichtig, die immunologische Landschaft in menschlichem PDAC-Gewebe zu untersuchen und die Korrelation zwischen verschiedenen Zelluntergruppen und immunsuppressiven Faktoren mit dem Überleben der Patienten und anderen klinischen Parametern zu integrieren. Mit einem neuartigen Ansatz der räumlich aufgelösten Multiplex-Immunhistochemie wollen wir die Phänotypen der tumorinfiltrierenden Immunsubpopulationen im Detail aufklären und mit transkriptomischen und genomischen Daten integrieren, um die mechanistische und prognostische Bedeutung bestimmter Immunmarker bei PDAC zu entschlüsseln.

25-Plex-Bild der bildgebenden Massenzytometrie eines menschlichen PDAC-Gewebeschnitts. Übersicht (oben), Zoom (unten)